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Arzneipflanze 2016

Der Echter Kümmel / Carum carvi (Linnaeus, 1753)

 

Der Kümmel

Viele lieben ihn, andere verabscheuen ihn: den Echten Kümmel oder Wiesenkümmel, der in vielen Gewürzregalen steht. Auf den ersten Blick ist der Kümmel eine sehr alltägliche Pflanze, die es aber in sich hat. Darum wurde er zur Arzneipflanze des Jahres 2016 gewählt. Seit 1999 kürt der Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ an der Universität Würzburg die Arzneipflanze des Jahres. Für 2016 wurde der Echte Kümmel ausgewählt, der zu den ältesten Gewürz- und Arzneipflanzen in Europa gehört: Archäologische Funde haben gezeigt, dass Kümmel bereits in den Siedlungen der Steinzeit genutzt wurde. Medizinisch werden die Früchte der einheimischen Pflanze verwendet. Sie enthalten ätherisches Öl mit Carvon als Hauptbestandteil. Diesem werden die Hauptwirkungen des Kümmels zugeschrieben, erklärt Johannes Gottfried Mayer vom Würzburger Studienkreis. Nachgewiesen sei eine krampflösende und antimikrobielle Wirkung. Daneben wirke Kümmel appetitanregend und vertreibe Blähungen.

 

Arzneipflanze2016 Kümmel / Foto: Heike Will

Kümmel / Foto: Heike Will

 

Gegen Krämpfe und Koliken
Wissenschaftlich anerkannt ist laut Mayer die Anwendung von Kümmelöl bei leichten krampfartigen Beschwerden im Magen-Darm-Bereich, bei Blähungen und Völlegefühl.

Die Europäische Kooperative für die Therapie mit Arzneipflanzen (ESCOP) habe die Anwendung auch auf blähende Koliken bei Kindern und auf das Roemhild-Syndrom erweitert. Bei diesem Syndrom kommt es zu Brust- und Herzschmerzen mit Beklemmungsgefühlen bis hin zu Panikattacken. Die Ursache dafür seien größere Gasansammlungen in Magen und Darm.

 

Teezubereitung wirkt milder
Das Kümmelöl wird dem Studienkreis zufolge ausschließlich äußerlich gegen Blähungen eingesetzt. Eine zehnprozentige Lösung in Öl werde auf die Bauchhaut aufgetragen und einmassiert. Milder, aber auch schwächer wirksam seien die Kümmelfrüchte als Tee. Mayers Rezept: Ein bis zwei Teelöffel Kümmel in einem Mörser kurz anstoßen, mit einer Tasse heißem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen.

 

 

Kümmel nicht selbst sammeln
Der Würzburger Studienkreis warnt davor, den Echten Kümmel selbst zu sammeln: Auf den Wiesen gedeihen nämlich andere Pflanzen, die dem Kümmel stark ähneln, aber sehr giftig sind. Dazu gehören unter anderem die Hundspetersilie oder der Wiesenschierling.

 

Fakten zum Studienkreis
Dem Studienkreis „Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde“ gehören Medizinhistoriker, Ärzte, Apotheker und Biologen an. Als „Arzneipflanze des Jahres“ wählt er jeweils Gewächse, die eine interessante Kultur- und Medizingeschichte aufweisen und deren Wirkung in pharmakologischen und klinischen Studien überprüft wurde.

 

Text und Bild: Presseinformation der Julius–Maximilians–Universität Würzburg

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